Saisonauftakt in Fulda

„Kalt…“ ist das erste was mir in den Kopf schießt als ich die Tür öffne um das Auto zu beladen. Das ist doch echt fies. Am Tag vorher waren es noch sonnige 20°C Grad und heute sollen es maximal 15°C werden, HÖCHSTENS!

Die letzten Betrunkenen vom Vorabend laufen laut grölend am Haus vorbei. Ich denke an die Zeit zurück in der ich das auch noch gemacht habe und frage mich was besser ist: Morgens um 6 Uhr aufstehen bei Eiseskälte und meinen Körper bis zum Erbrechen zu traktieren oder morgens um 6 Uhr ins Bettgehen nachdem ich meinen Körper bis zum Erbrechen traktiert habe? Einzig die Tatsache, dass ein Muskelkater angenehmer ist als ein Alkoholkater lässt mich meine momentane Lebensweise favorisieren.

Cat stolpert mir aus dem Schlafzimmer entgegen. Sie startet heute auch und früh aufstehen ist nun gar nicht so ihr Ding. Aus ihren Kulleraugen lese ich den verzweifelten Wunsch ins Bett zurück zu gehen. Da muss Sie jetzt durch. Die Pfannkuchen zum Frühstück entschädigen zumindest ein wenig für den frühen Start in den Tag.

Gegen 6:45 Uhr, nachdem wir noch zweimal ins Haus gerannt sind, weil wir wieder etwas vergessen haben, geht es dann auch langsam los. Eine Stunde Autofahrt, eine Stunde der Kampf ich gegen meine Augenlieder. Ich gewinne.

In Fulda wartet dann auch schon die halbe Mannschaft auf uns. Insgesamt 14 Athleten und Athletinnen starten heute für das Tri Team Gießen. Sensationell. Und davon auch gleich 12 auf der Sprintdistanz.

Was kommt ist Routine. Startunterlagen holen, alles dran bappen was es zu bappen gibt. Beutel packen und abgeben. Fahrrad einchecken. (und eigentlich nochmal überprüfen ob alles läuft… Hätte ich das mal lieber gemacht…) Warten auf den Startschuss.

Wir schwimmen im Becken. Ich bin mit Stallion und 3 weiteren Sportlern auf der Bahn. Kurze Absprache wer wo schwimmt und los geht’s. Soweit läuft alles. Ich schwimme am Limit und brauche jeden Atemzug, was mir durch die eine oder andere Welle jedoch verwehrt bleibt. Das weg zu atmen tut verdammt weh.

Stallion kommt ca. 20 Sekunden vor mir aus dem Wasser, wir treffen uns allerdings in der Wechselzone wieder. Er verheddert sich in seiner Jacke. Pff, pfeif ich doch drauf. Nur die Harten kommen schließlich… Naja, ihr wisst schon wohin. Noch Nass schwinge ich mich aufs Rad und gebe Gas. Alter Schwede ist das Kalt. Wenigstens werden die Schmerzen in den Oberschenkeln von der Taubheit verdrängt.

Nach kurzer Zeit frage ich mich jedoch warum ich nicht so wirklich Geschwindigkeit drauf bekomme. Ich habe Schwierigkeiten die 30km/h zu überschreiten, was ausnahmsweise nicht an einem Berg liegt. Ich schaue auf meine Hinterradbremse und sehe, dass sie an der Felge schleift… Ganz großes Tennis. An dieser Stelle an großes Dankeschön an die Fahrradmechaniker des zentral gelegenen, großen Warenhauses mit K in Gießen. Aber ich hätte ja auch vorher mal schauen können. Sei’s drum, hilft ja nix. Kurz halten, Bremse zu Recht biegen und ab geht die Lutzi wieder.

Ich hole tatsächlich noch einige Fahrer wieder ein die mich zuvor überholt haben, aber bei weitem nicht alle. Da reist auch meine gute Laufzeit nichts mehr raus. Allerdings wird mein Zielsprint in meine Triathlonannalen eingehen. Hätte man mal genau nachgemessen, hätte man festgestellt, dass ich meinen Vordermann nur wenige Zentimeter vor dem Ziel noch geschnackelt habe. Wo ich diese Kraft noch hergeholt habe bleibt mir immer noch ein Rätsel.

Am Ende steht Platz 29, immerhin noch vorderes Drittel.

Aber wie hätte es wohl ohne Panne ausgesehen? Drauf gesch*****, heute ist ein guter Tag für das Tri-Team. Stallion und Georg belegen Platz 2 und 3 und mit unserem Vorsitzenden Frank sind insgesamt 3 Athleten unter den Top 10. Der Rest unter den Top 30, was eine gute Gesamtleistung unterstreicht.

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Als nächster Wettkampf steht der erste Ligastart in Darmstadt auf dem Plan. Wenn wir die guten Leistungen übertragen können, dann wir die Saison wohl erfolgreich eingeläutet. Drückt uns auf jeden Fall am 03. Juni die Daumen.

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Bis zum nächsten Mal,
rnEuer FOX