Beim zweiten Rennen der Triathlon-Regionalliga Mitte, der „dritten Liga“ der deutschen Triathleten, ist das Triathlon-Team Gießen am Sonntag wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach einem mäßigen Auftakt in Darmstadt vor zwei Wochen, als das Team nur den fünften Rang unter 13 Mannschaften im Klassement belegte, stürmte die Mannschaft in Zell an der Mosel auf den zweiten Platz in der Tageswertung und belegt damit in der Gesamtwertung nach zwei von vier Saisonrennen den dritten Rang hinter der TSG Kleinostheim und punktgleich mit den zweitplatzierten Viernheimern. Der Meister der Regionalliga Mitte steigt zur Saison 2016 in die zweite Triathlon-Bundesliga auf.
Von der Verbesserung des dritten Rangs aus dem Abschlussklassement 2014 hatte das Team schon vor Saisonbeginn geträumt – doch das Jahr begann sportlich durchwachsen. Weil langjährige Leistungsträger wie Thilo Strauß, Daniel Cortez-Tavares, Philipp Menz und Matthis Weinert aus familiären und beruflichen Gründen im Training zur Zeit kürzer treten, Lauf-Quereinsteiger Fabian Fiedler zudem kurz vor Saisonbeginn mit einer Stressfraktur ausfiel, erhielt die Mannschaft früh erste Dämpfer in ihren Ambitionen. Nur die Rückkehr des 2014 erkrankten Frank Kalbfleisch und der Neuzugang des früheren Krofdorf-Gleibergers Georg Dewald pufferten die Ausfälle ab.
Speziell der starke Allrounder Dewald machte den in ihn gesetzten Hoffnungen in den beiden ersten Saisonrennen alle Ehre, obwohl auch er in den letzten Wochen mit einer Fußverletzung haderte. In Zell an der Mosel legte er mit dem fünften Gesamtrang die Grundlage für ein kompaktes Teamergebnis, das Daniel Cortez-Tavares als 17., Frank Kalbfleisch als 18. und Philipp Menz als 26. komplettierten. Die Platzierungen der besten vier von höchstens fünf Männern einer Mannschaft werden in der Regionalliga zusammengezählt und daraus das Teamranking abgeleitet, sodass der fünfte Starter, Matthis Weinert, beim Laufen beruhigt Tempo herausnehmen konnte und das Rennen auf Rang 42 beendete.
Schon beim Schwimmen hatte das Rennen beim Mittelmosel-Triathlon in Zell für die Gießener gut begonnen: Nach 700 Metern Schwimmen moselabwärts rannten Dewald, Kalbfleisch, Cortez-Tavares und Weinert nach rund neun Minuten mit Platzierungen um die Top-Ten zu ihren Rädern, auch Menz verlor nur knapp eine Minute auf seine Teamkollegen. Auch die folgenden 19 Radkilometer gingen die Gießener zunächst in Sichtweite zueinander an, bis nach einigen Kilometern ein langer Anstieg das Feld entzerrte und Dewald sich löste. „Für meinen Geschmack war der Berg sogar noch zu kurz“, erklärte der meist in den Hügeln des Licher Umlands trainierende 22-Jährige, der den profilierten Kurs in einem Schnitt von rund 37 km/h absolvierte. „Auf den anschließenden Flachstücken kamen uns einige Gruppen entgegen, die das Draftingverbot leider nicht ernst genommen haben.“ Davon ließ er sich nicht entmutigen und verteidigte auf den abschließenden 5,4 Laufkilometern in 18:54 Minuten und in einer Gesamtzeit von 1:00:29 Stunden den fünften Rang. Cortez-Tavares und Kalbfleisch wurden zwei Minuten hinter ihm 17. und 18., Menz eine weitere halbe Minute später 26..

Damit ist das Triathlon-Team wieder zurück im Rennen um die Meisterschaft. Die Entscheidung fällt bei einem Teamrennen in Fuldatal Mitte August sowie Mitte September in einem Einzelrennen über die Olympische Distanz in Remagen. „Das ist ein sehr gutes Zwischenergebnis und sollte uns viel Motivation und Mut für die zweite Saisonhälfte geben“, zeigte sich Teamchef Philipp Menz anschließend zufrieden. „Unsere Personaldecke ist zwar sehr dünn, und es darf nun niemand mehr ausfallen. Aber wir haben noch alle Chancen.“