„Man kann sich schneller ausruhen, wenn man sich mehr beeilt“, bringt es Tabea Schuh einfach auf den Punkt. Und nicht nur sie selbst setzte ihre aufgestellte Sportler-Weisheit in die Tat um, sondern auch ihre beiden Mitstreiterinnen Kati Wiedenbrüg und Chiara Bach. Gemeinsam starteten die drei Gießener Mädels beim Langdistanz-Staffelwettkampf im österreichischen Podersdorf.
„Man kann sich schneller ausruhen, wenn man sich mehr beeilt“
Tabea Schuh
Bei traumhafter Kulisse machte Kati den Auftakt und ließ mit den ersten kräftigen Kraulzügen schnell den Leuchtturm von Podersdorf hinter sich. Da der heiße Sommer auch vor dem Neusiedler See nicht Halt gemacht hatte, galt auf den 3,8 km das Neo-Verbot. Kati, bekannt als starke Schwimmerin, legte die zwei Schwimmrunden in 01:01:12 h zurück und übergab den virtuellen Staffelstab an Tabea Schuh.
Sie musste auf den 180 km Rad sechs Runden à 30 km zurücklegen. Dabei war die zweite Dame des Tri-Team Gießen gut unterwegs und sah nach zwei gefahrenen Schleifen die Zahl 36 auf ihrem Tacho aufleuchten. Diese Durchschnittsgeschwindigkeit ging ab der dritten Runde jedoch leicht nach unten, da immer mehr Wind aufkam und die Beine müder wurden. Dennoch pushte sie sich weiterhin, um ihr angestrebtes Ziel einer Sub 05:15:00 h-Zeit zu erreichen. Dies ging auch erfolgreich auf, und so rollte sie nach 05:12:54 h in die Wechselzone.
Mittlerweile brannte die Sonne heiß auf die Athletinnen und Athleten nieder und so boten die hohen Temperaturen nicht die allerbesten Voraussetzungen für den anstehenden Marathon. Diesem stellte sich die dritte im Bunde, Chiara Bach. Da es ihr erster Lauf über diese Distanz war, war das primäre Ziel zu finishen und falls alles passen sollte, unter vier Stunden zu bleiben. Beiden Zielen näherte sie sich in beeindruckender Performance an und fühlte sich bis Mitte der dritten Runde gut. Auf den letzten zehn Kilometern setzte jedoch die Erschöpfung ein, sodass sie einige Meter gehen musste. Dennoch waren die vier Stunden immer noch machbar und so ging sie wieder in den Laufschritt über und ließ das kurzzeitige Tief hinter sich. Dieses war spätestens verschwunden, als sie kurz vor dem Ziel ihre beiden Teamkolleginnen Kati und Tabea erblickte, die sie auf den letzten Metern bis zur Finishline begleiteten. Ein emotionaler Moment, den sich die drei Mädels bei starken Leistungen, mit vielen Höhen und Tiefen, sehr verdient hatten.




Chiara benötigte schließlich 03:55:41 h für ihren ersten Marathon und das gesamte Team 10:11:21 h für die gemeinsam zurückgelegte Langdistanz. Nächstes Jahr wollen die drei wieder starten und haben sich schon jetzt ein Ziel gesetzt – dann soll bei der Gesamtzeit nämlich eine 9 an erster Stelle stehen.