Ein Damenteam, das völlig verdient einen Stockerl-Platz erreichte und ein Herrenteam, das beim Blick auf das Ergebnis-Tableau ein ernüchterndes “DSQ” lesen musste – der Wettkampf im südhessischen Griesheim war die sprichwörtliche Achterbahn der Gefühle.
Dabei begann der sogenannte Short-Track-Triathlon (500 m – 19 km – 5 km) vielversprechend: Unter den besten 30 Athleten konnten alle Gießener Herren das Schwimmbecken verlassen und anschließend in guter Ausgangsposition das Radfahren und Schwimmen, die gefühlt stärkeren Disziplinen, in Angriff nehmen.
Die Radstrecke war dabei wie gemacht für Athletinnen und Athleten mit guten Rollereigenschaften: Auf einer Wendepunktstrecke mussten zwei Runden gefahren werden, die, bis auf eine kurze Passage über eine Brücke, komplett flach war. Leider war dieser zweite Part des schönen Triathlons der Knackpunkt für das Herrenteam: Direkt nach der Wechselzone war das Überholen auf einem kurzen Abschnitt verboten. Laut Kampfrichterwesen hielt sich Philipp Eichhorn nicht daran und wurde damit sofort disqualifiziert. Da er sich nach eigener Aussage an kein Überholmanöver erinnern konnte und zudem weder einen Pfiff des Kampfrichters hörte noch die rote Karte vorgezeigt bekam, setzte er den Wettkampf ganz normal fort, ohne zu wissen, dass er eigentlich schon aus dem Rennen war. Außerdem hatte Janik Ortanderl das unerfreuliche Vergnügen mit dem Kampfrichterwesen: Ein gegnerischer Athlet setzte sich nach einem Überholvorgang vor den Gießener Sportler – in weitaus weniger als den vorgeschriebenen Abstand. Just in dem Moment wurde dies vom Kampfrichter-Motorrad aus als Windschattenfahren geahndet.
Den Frust über die ungerechtfertige einminütige Zeitstrafe baute Janik auf der Laufstrecke, die in zwei Runden durch den Wald führte, ab, und konnte sich noch auf den 15. Gesamtplatz vorkämpfen (56:40 min.). Ein konstant starkes Rennen absolvierte Sebastian Griewing, der als schnellster Gießener Triathlet auf dem hervorragenden 13. Gesamtplatz landete (56:27 min.). Zwei Minuten später überquerte Daniel Maier als 26. die Ziellinie. In einer Zeit von 58:07 min. beendete Philipp Eichhorn den Triathlon und wäre damit 25. geworden. Da die Mannschaft jedoch lediglich mit vier Teilnehmern an den Start ging, kam sie aufgrund der Disqualifikation nicht in die Wertung.
Besser erging es den Damen. Kati Wiedenbrüg erbrachte nach zweitschnellster Schwimmzeit die flotteste Radleistung und wurde damit in der Gesamtabrechnung Dritte (01:04:13 h). Außerdem absolvierte Tabea Schuh einen klasse Wettkampf und war mit dem zehnten Gesamtplatz zweite Gießener Dame (01:08:45 h). Lediglich etwas mehr als eine Minute später finishte Kerstin Kiele und wurde damit 14. (01:09:51 h). Maren Becker komplettierte das Ergebnis auf dem 18. Rang (01:12:15 h). Mit dieser starken Mannschaftsleistung erreichten die Damen den dritten Platz in der 1. HTL.
Nun legt die 1. HTL eine rund vierwöchige Pause ein, ehe es am 16. Juni mit dem Moret Triathlon auf der Olympischen Distanz weitergeht. Dann hoffentlich wieder mit einer Gießener Herrenmannschaft in der Wertung.




Bildnachweis Gruppenbilder: TuS Griesheim